i·edhelara - Der Erlkönig [Translation]

Einige werden die Ballade Goethes "Der Erlkönig" vielleicht kennen.

Hier eine Übersetzung ins Sindarin von mir. Ich habe versucht, den poetischen Charakter beizubehalten. Dies ist die Version vom 29.09.2013. Ich wünsche nicht, dass sie ohne einen Verweis auf diesen Blog verbreitet wird! Danke! :)

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.

=
man i·rochben ne dû 'waeren?
na i·adar nan chén dîn.
e hêb vereth i·chén,
e den hêb daug, e den hêb laug.


Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif?
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.
=
a, ion nîn *amman deliog?
ada, i·edhelara údirog?
i·edhelara rî a choll mathol?
ion nîn i·thú siriol.

„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;
Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“ 
=
aphado enni, hên vain
teiliangid ithílin
lûth nui chaladath bain,
emil nîn vall a thim hammen.

Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht?
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind.
=
ada, ada, úlastar
i·lamath n'edhelara?
a, no dhínen, no dhínen,
vi laiss lasto i·húl linnad.


„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“
=
anírog aphadad enni?
lútho gin sellath nîn,
lilthar vain sellath nîn,
linno, gladho, plado gin.

Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort?
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau.
=
ada, ada, údirar
i·sellath n'edhelara?
ion nîn han idiren,
pennar ingylf e thathar.

„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan!
=
gin idhron a haníron,
ae baudog gin braig nathon.
ada, ada, nin mâb vorn
i·edhelara nin gorváb.

Dem Vater grauset’s; er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
=
ingorgor gorváb i·adar,
e hêb i·chén northol lim,
raetha i·bann nan i·níf nim,
fern i·chén mi idhrenc dîn. 

Ich werde, wenn ich etwas mehr Zeit habe, eine Erklärung hier zu einigen Stellen anfügen. Wer direkt Fragen hat, kann diesen Post kommentieren oder schreibt mir gern eine E-Mail an balwedhiel@gmx.de. 

Cuio vae,
Balwedh. 

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